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Chronik (in Arbeit)

Der ETC wurde im Jahr 1990 gegründet. Doch die Tennisanlage des Vereins befindet sich auf historischem Gelände. Hier wurde bereits vor über 100 Jahren Tennis gespielt. Die Entwicklung des Tennissports in der Stadt Eberswalde und auch die unseres Vereines ist eng mit dieser Anlage verbunden. (zur Galerie)


Wir möchten die wenigen aus dieser Zeit noch vorhandenen Informationen gern bewahren, daher beginnt diese Chronik weit vor dem Jahr 1990.

1898 bis 1933 – Der Tennissport findet nach Eberswalde

Die erste Erwähnung des Tennissports in Verbindung mit Persönlichkeiten der Eberswalder Forstakademie führt zurück in das Jahr 1898.Der Beginn des studentischen Tennissports an der Forstakademie Eberswalde ist mit der Errichtung der Tennisanlage an der Darre und der Person Prof. Dr. Johannes Oscar Schubert verbunden. Dr. J. O. Schubert kam 1886 nach seiner Promotion an der Universität Königsberg an die Forstakademie nach Eberswalde und wurde hier 1896 zum Professor ernannt. Neben der wissenschaftlichen Arbeit war Prof. Dr. Schubert langjähriges Mitglied im Stadtrat Eberswaldes und im Magistratskollegium auf dem Gebiet Schule und Kultur tätig.

Erste Hinweise auf die studentischen Tennisplätze in Eberswalde gibt der Jahresbericht der Königlichen Forstakademie von 1904, wo sich in der Aufstellung zu Areal und Gebäuden folgender Eintrag findet: “1. Pfeils-Forstgarten mit Kiefernsamendarre und Lawn-Tennisspielplatz, Jagen 170 3,6510ha”.

Prof. Dr. Schubert 1898 auf Rügen

Berücksichtigt man, dass in den 1880er Jahren in Deutschland und vor allem auch in Berlin die ersten Tennisclubs entstanden und Tennisturniere zum gesellschaftlichen Leben gehörten, so war die Errichtung der akademischen Tennisplätze an der Darre um die Jahrhundertwende zeitgemäß. Die Plätze dienten dem sportlichen Leben der Studenten und Angestellten der Forstakademie. Auch in späteren Jahresberichten wird auf die Tennisanlage verwiesen. 1925 wurden umfangreiche Mittel zu deren Instandsetzung bewilligt.

Auch in der “Festschrift zur Hundert-Jahr-Feier der Forstlichen Hochschule Eberswalde 1830-1930” wird die Tennisanlage erwähnt: “…Gern besucht werden im Sommer die gepflegten Tennisplätze der Hochschule, die im Schatten des Pfeil`schen Gartens neben den Schießständen liegen. Die Sportzeit im Sommer beschließt ein akademisches Sportfest mit Wettkämpfen im Schießen, im Tennis, in Leichtathletik, im Schwimmen und Rudern.”

Foto der Tennisanlage in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Forsthochschule

Doch auch an anderer Stelle wurde in Eberswalde Tennis gespielt. So befand sich auf dem Gelände der Landesanstalt, dem heutigen Martin Gropius Krankenhaus, ein Tennisplatz, errichtet um 1900 zwischen zwei Ärztewohnhäusern. Die Anlage des Platzes spricht für eine eher private Nutzung. 1910 werden von der Landesanstalt Antragsunterlagen für die Erweiterung der Landesanstalt um eine “Pensioniersanstalt für zahlende Kranke” an das städtische Bauamt eingereicht. Der Lageplan aus dem Jahr der Antragstellung weist einen Tennisplatz aus. Auf Grund der eingezeichneten Bebauung kann der Originallageplan auf die Zeit um 1895 datiert werden.

Am 01. April 1924 wurde der “Eberswalder Tennis-Club Grün-Weiß” gegründet. Der Tennisverein “Grün-Weiß” spielte damals auf den Plätzen der “Harmonie” an der Brunnenpromenade (Heute “Haus Schwärzetal”). Er war Mitglied des Deutschen Tennisbundes und des Berliner Tennisverbandes. Die Verbandsspiele fanden in Berlin oder Heimspiele in Eberswalde auf dem Gelände der “Harmonie” statt. Der Verein stellte am 03. Januar 1931 Antrag an den Magistrat der Stadt Eberswalde auf die Überlassung von Gelände zur
Erstellung von 4 Tennisplätzen auf dem Gelände des “Sport- und Spielplatzes” an der Kaiser-Friedrich-Straße (Heute: Lesch-Stadion), diesem
Antrag wurde durch den Magistrat der Stadt Eberswalde entsprochen.

Annonce der Harmonie in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Forsthochschule

1933 bis 1945 – Tennis in schweren Zeiten

Im Jahr 1933 trennen sich 20 Mitglieder des Vereins “Grün-Weiß” wegen politisch anderer Meinung vom Verein ab. Im Oktober des gleichen Jahres beantragt “der Führer des neuen Tennisvereins” mit Schreiben vom 30.10.1933 beim Magistrat der Stadt Eberswalde, ein Gelände zum Bau von vorerst drei Tennisplätzen zur Verfügung zu stellen. Vorgeschlagen wird vom Antragsteller, drei Plätze hinter dem alten Turnplatz oberhalb der Moltketreppe (heute Schillertreppe) für den neuen Tennisverein zu errichten. Der Antrag führt zu einer Sammeleingabe von Einwohnern der Danckelmannstraße, die auch darauf verweisen, dass in Eberswalde eine ganze Anzahl solcher Plätze vorhanden seien, die nicht voll ausgenutzt würden. Der Oberbürgermeister der Stadt Eberswalde teilt den Klägern im Januar 1934 mit, dass er keinen rechtlichen Grund sieht, den Antrag auf die Errichtung einer Tennisanlage auf dem, vom Verein gewünschten Gelände, nicht zu gestatten.

Der Vorgang wird als Vorlage zur Beratung der Gemeinderäte der Stadt übergeben. Dem Antrag wird zugestimmt, in der Niederschrift der Beratung vom 09.Januar 1934 findet sich die Notiz: “5. Bereitstellung eines Geländes von ca. 4000 qm zur Anlage von Tennisplätzen” und sinngemäß weiter: der
Antragsteller regt an zu prüfen, ob noch ein Bedürfnis für neue Tennisplätze besteht, es werden beschwerende Bedingungen für die Überlassung des
Platzes an den Verein gestellt. Der Oberbürgermeister lässt einen “Vertragsentwurf” erarbeiten, der dem Antragsteller am 18.Januar 1934 übergeben wird. Mit Schreiben vom 23. Januar teilt der Antragsteller mit, dass er aus “Gründen des Rechtsempfindens” den “Vertragsvorschlag” nicht annehmen kann. Gegenüber anderen Sportvereinen wird der Tennisverein, was die Übernahme von Gelände betrifft, stärker belastet, was auch aus Gerechtigkeitsgründen abgelehnt wird. Eine überarbeitete
Vertragsfassung wird übergeben. In den Vorgangsunterlagen findet sich (wie im Vertragsentwurf gefordert) der Nachweis vom 04.02.1934, dass der Verein “Braun-Rot-Weiß” in den Deutschen Tennisbund aufgenommen wurde mit der Versicherung “in Frieden neben dem Verein “Grün-Weiß” zu arbeiten”. Ein unterzeichneter Vertragsentwurf findet sich in den Archivakten nicht. Nachweise für Bauliche Aktivitäten zum Errichten einer Tennisanlage auf dem in Rede stehenden Standort, “alter Turnplatz”, konnten nicht gefunden werden. Es ist zu vermuten, dass der Verein “Braun-Weiß-Rot” aus den verschiedensten Gründen, auch wirtschaftlichen und nicht zuletzt aus der eigenen Kenntnis, dass vorhandene Tennisplätze nicht “voll ausgenutzt werden”, sich nach einem geeigneten Gelände mit Tennisplätzen umgesehen hat. Ein weiterer Aktenvorgang zum Verein “Braun-Weiß-Rot” wurde weder im Stadt- und Kreisarchiv noch beim zuständigen Amtsgericht gefunden.

Antrag auf Baugelände für die aus dem Verein Grün-Weiß ausgetretenen Mitglieder

In der Zeitung “Märkischer Landbote vom 13.05.1934” findet sich unter der Überschrift “Einweihung des Tennisplatzes Braun-Weiß-Rot – Neubelebung der Geburtsstätte des Eberswalder Tennissports” die Meldung, dass unter Teilnahme der Mitglieder des Vereins und Vertreter der Öffentlichkeit, sowie des Rektors der Forstlichen Hochschule die Tennisanlage an der Darre am Himmelfahrtstag des Jahres 1934 (12.05.1934) dem Verein “Braun-Weiß-Rot” mit übergeben wird. “Den Weiheakt selbst nahm der erste Tennisspieler und der Gründer des Tennissports in Eberswalde Prof. Dr. Schubert vor”.

Damit sollte der Tennissport auf der akademischen Anlage eine Belebung erfahren. Das gemeinsame Tennisspiel sollte ein Symbol für das engere Band der Forstlichen Hochschule und der Stadt Eberswalde sein. Der Vereinsvorsitzende Paul Meyer betonte in seiner Rede, dass der Verein allen Schichten der Bevölkerung offenstehen wird. Seit Mai 1934 ist der Verein “Braun-Weiß-Rot” Mitbenutzer der akademischen Tennisplätze an der Darre. Es werden auf den Tennisplätzen Verbandspunktspiele des DTB ausgetragen. Ein Mietvertrag o.ä. wurde nicht gefunden.

Märkischer Landbote 13.05.1934

1935 macht der Landesverkehrsverband Berlin-Brandenburg Werbung für Eberswalde: “Eberswalde – Die grüne Hochschulstadt der Mark”. Darin beschreibt er auch die Möglichkeiten, Tennis in der Stadt zu spielen: “Im Stadion der neue Spielplatz des Eberswalder Sportvereins und der Spielplatz des Tennisclubs “Grün-Weiß”, auf dem Gastspieler gern gesehen sind. Mitten im Wald in der Nähe vom Zainhammer an der Darre, liegt der Tennisplatz der Eberswalder Tennisvereinigung “Braun-Weiß-Rot”.

Mehrfach wird die Tennisanlage an der Darre in den Jahresberichten der Forsthochschule genannt.

  • 1936: “…früher Rudern und Tennis, jetzt Fechten und Tennis..”
  • 1937: “Mitten in Pfeils Garten wird zukünftig ein Hochschulsportfeld entstehen, es enthält bereits drei vorbildliche Tennisplätze mit Umkleideräumen”
  • 1939: “…Tennisvergleich gegen Technische Hochschule Berlin musste wegen schlechten Wetters abgesagt werden…”

Es konnten in den Archiven keine weiteren Unterlagen zum Tennisverein “Braun-Weiß-Rot” gefunden werden. Über Zahl der Vereinsmitglieder oder den Namen weiterer Vorsitzenden und anderer Vorstandsmitglieder gibt es keine Unterlagen.

H. Krenz, eine Zeitzeugin, berichtet über die Existenz des Tennisvereins auf den Tennisplätzen an der Darre und über das Vereinsleben. Sie schildert
Ihre Erinnerungen wie folgt:

“…Der jetzige Tennisplatz mit seinen drei Plätzen, im Wald an der Darre gelegen, hieß damals “Braun-Weiß” und gehörte der Forst. Im Sommer 1938 wurden wir Schüler, damals verschiedene Mädchen des Lyzeums und mehrere Jungen des Gymnasiums und der Oberrealschule Mitglieder von “Braun-Weiß”. Die Anlage besaß nur ein kleines Häuschen und (es) befand sich gleich links vom Eingang aus gesehen. Es war gerade groß genug für zwei kleine Umkleidekabinen, je eine für die Damen und eine für die Herren. Toiletten gab es nicht. Wer sich waschen oder mit Wasser erfrischen wollte, tat das an den Wasserhähnen am Platz. Während 1938 noch ein Platzwart vorhanden war, gab es diesen 1939 nicht mehr. Da im Herbst 1939 der Krieg begann, benutzten Erwachsene kaum noch die Plätze. Diese, so schien es gehörten nun uns Schülern. Fast täglich waren wir dort. Nach anfänglich laienhaftem Tennisspiel, einen Trainer gab es ja nicht mehr, wurde unser Spiel, dank der Jungen immer besser. Dort, wo (später) das zweite Tennishaus (an dem ersten Häuschen gemessen, fast komfortabel) stand, befand sich eine kleine Wiese, auf der man sich zwischen den Spielen auf Decken ausruhte und erholte. Damals war halt alles noch recht primitiv. Doch wir fanden es trotzdem wunderschön.

Der Tennisbeitrag für uns Schüler betrug damals im Monat, so glaube ich 1,50 DM. Neue Bälle gab es nicht. Man spielte halt mit alten, bei denen manche nur unbezogen und dadurch reine Gummibälle waren und toll sprangen, oder es waren oftmals Bälle, die noch mit Stoff bezogen waren, noch recht gut aussahen, aber kaum noch sprangen. Aber es ging und wir machten das Beste daraus. Kurz vor Kriegsende 1945 war dann die Freude am Tennisspiel erst einmal vorbei und auf den Plätzen war für eine längere Zeit Ruhe eingekehrt…”

Märkischer Landbote 13.05.1934

1945 bis 1965 – Es wird wieder Tennis gespielt

Zeitzeugen geben an, dass Ende der vierziger Jahre mit dem Wiederaufbau der teilweise zerstörten Anlage begonnen wurde. S. Richter berichtet
“1950 waren die Plätze noch eine Brache auf der Bäume/Birken wuchsen, ein Tennishaus gab es nicht.” Erst Anfang der fünfziger Jahre konnte dann wieder mit regulärem Tennisspiel begonnen werden. Es bildeten sich die verschiedenen Mannschaften…. J. Richter erzählt “1951 wurden die Tennisplätze an der Darre für den Hochschulsportverein Eberswalde eröffnet. Der damalige Vereinsvorsitzende und begeisterte Tennisspieler, Prof. Gillwald, ließ es sich nicht nehmen, persönlich die Spielzeit zu eröffnen. Ich habe seit 1953 an Punktspielen teilgenommen.” Dem Protokoll der Sitzung des Rates der Stadt Eberswalde vom 7.9.1951 ist zu entnehmen, dass die Tennisplätze an der Darre wieder instand gesetzt und schon in Betrieb genommen wurden und dass auch der Tennisplatz an der Landesanstalt fast hergerichtet wurde. Da die Mittel für die Herrichtung neuer Tennisanlagen fehlten, wurde der Kreissportausschuss Oberbarnim aufgefordert, mit der Forst, die den Platz an der Darre benutzt, abzustimmen, ob die Anlage auch von anderen Sportgemeinschaften in genutzt werden könne. Auch mit der Landesanstalt sollte hierzu Kontakt aufgenommen werden.

Damit endete die Existenz des TC Grün-Weiß auf der Sportanlage des Leschstadions, ob Sportler oder Sportlerinnen zum Tennisverein an die Darre gewechselt sind, ist nicht bekannt.

Protokoll der Sitzung des Rates der Stadt Eberswalde vom 07.09.1951

Bereits im Jahr darauf gibt es Männer- und Frauenmannschaften, die sich am Punktspielbetrieb beteiligten. Die HSG Wissenschaft Eberswalde Tennis
entwickelte sich, es gab ca. 30 Mitglieder, neben Damen- und Herrenmannschaften wurde auch der Nachwuchs gefördert, vor allem Harry Krenz und E. Richter sollen hier als Übungsleiter genannt werden. Bereits 1955 nahm die Herrenmannschaft an Punktspielen in Berlin teil, und auch eine Damenmannschaft spielte erfolgreich in der Berliner Stadtliga.

Die Fahrten zu den Punkspielen in der Berliner Stadtliga waren in den 1950er und 60er Jahren, vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Abenteuerreisen sehr ähnlich. Zeitzeugin Hedi Krenz soll an dieser Stelle noch einmal zu Wort kommen: “In Berlin durften wir nur die S-Bahnen benutzen, die nicht durch Westberlin fuhren. So entstanden ungefähr Fahrzeiten zu Tennisplätzen in Grünau von 2 Stunden (und mehr) hin und 2 zurück. Da die Punktspiele um 9:00 Uhr begannen, mussten wir vor 7:00 Uhr in Eberswalde losfahren. … Erst in späteren Jahren durften wir zu Auswärtsspielen im Auto mit einem Fahrer von der Forst fahren.” Trotz
dieser Widrigkeiten erspielten und erkämpften sich die Damen 1960 bei den Berliner Mannschaftsmeisterschaften den 1. Platz in der 2. Spielklasse.

An diesem Erfolg waren beteiligt E.Schmidt, H.Krenz, H. Jurgait, C. Schulze, I. Christmann, H. Schlenstedt und F. Richter.

Spielberechtigungskarte der Damenmannschaft von 1960

Für das Wohlfühlen der Sportler und Gäste war es besonders für Heimspiele wichtig, dass sich vor allem die sanitäre Situation auf der Tennisanlage an der Darre verbesserte. Auch nach 1960 diente noch eine 3x3m große Bretterbude als Umkleide und Geräteschuppen. Der Vereinsvorsitzende beantragte beim Rat des Kreises Eberswalde 5.000 DM, um einen Aufenthalts- und Umkleideraum für den Tennisplatz an der Darre zu erwerben und im Rahmen eines NAW-Einsatzes aufzustellen. Endlich
im Januar 1962 wurden aus Lottomitteln die beantragten Gelder bereitgestellt. Der Holzbearbeitungsbetrieb Spechthausen errichtete im Frühjahr gemeinsam mit den handwerklich aktiven Mitgliedern des Vereins das neue Tennishaus mit zwei Umkleidekabinen und einem Aufenthaltsraum. In dieser Zeit wurde auch durch private Initiativen und über Verbindungen der Mitglieder zur Materialbeschaffung der Zaun um die Anlage erneuert. Von den Betrieben “Chemische Fabrik Finowtal” und dem
Finowfurter Betrieb Drahtverarbeitung gab es dabei Unterstützung in materieller und personeller Form. In dieser Zeit lag die Zahl der Mitglieder etwa bei 40 aktiven Mitgliedern. Am Wettspielbetrieb nahmen zwei Männermannschaften, eine Frauenmannschaft und eine männliche Jugendmannschaft teil. Die erste Männermannschaft und die
Frauenmannschaft spielten in der Berliner Stadtliga.

Information durch den Vereinsvorsitzenden 1965

1965 bis 1990 – Sektion Tennis der HSG Wissenschaft Eberswalde

Bereits 1963 wurde die Studentenausbildung an der Forstakademie aus politischen Gründen geschlossen. An den drei gebildeten Instituten sollte die “sportliche Arbeit” aktiviert und die Beschäftigten zum Sporttreiben animiert werden. Unter dem Dach der “HSG Wissenschaft Eberswalde” wurden Betriebssportgruppen gebildet, die später bei genügend sportlich Interessierten Mitgliedern zu Sektionen der HSG werden sollten. Die HSG Wissenschaft Eberswalde (Sektion Tennis) spielte in dieser Zeit erfolgreich in Bezirk Frankfurt Oder und in der Berliner Stadtklasse. So wurden zum Beispiel bei den Frauen 1967 das Doppel B. Sachse und H. Jurgait Bezirksmeister in Schwedt. Die kontinuierliche Jugendarbeit durch Harry Krenz ermöglichte Erfolge bei der Jugend und den Erwachsenen. Die 1. Männermannschaft in der
Besetzung Dr.Richter, Dr.Perlwitz, Dr.J.Bohm, Dr. W.-R.Bohm, H.Cyske und dem damals 18-jährigen Rolf Schmidt wurden im Jahr 1971 Staffelsieger in der Berliner Stadtliga. Rolf Schmidt führte viele Jahre die Vereins- und Bezirksrangliste an, war Bezirksmeister und bis Ende der 1980er Jahre einer der wichtigsten Leistungsträger des Vereins

Anfang der 1980er Jahre entdeckten die erfolgreichen Eberswalde-Finower Tischtennisspieler Tennis als Freizeit- und Ausgleichsport. Regelmäßige Leistungsvergleiche mit den Tennisspielern bereicherten das Vereinsleben. Für einige Tischtennisspieler entwickelte sich eine zweite sportliche Liebe. U.a. Siegfried Lemke und die Gebrüder Erik und Holm Kirsten verstärkten die Herrenmannschaften entscheidend und konnten auch bei Einzelmeisterschaften Erfolge feiern. In den 1980er Jahren machten sich Erhaltungsarbeiten an der Zaunanlage erforderlich, der Sitzbereich für Gäste sollte schöner gestaltet werden, für den Bau einer Sanitärzelle wurde vorerst keine Lösung gefunden. 1984 wurden die ersten beiden Probleme gelöst. Für den Bau der Zaunanlage wurde der Verein mit Maschendraht und Trapezblechen
vom VEB Stahlbau Finow unterstützt. Bei der Errichtung des Zauns gab es fachkundige Unterstützung durch Mitarbeiter der Drahtverarbeitung Finowfurt.1985/86 wurde durch Bernd Christmann ein Planungs- und Realisierungsvorschlag für eine Sanitärzelle (Dusche und WC) dem Vorstand unterbreitet. Der Vereinsvorstand “erkämpfte” 1987 beim Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb die Erlaubnis zum Errichten der Sanitärzelle und den Anschluss an das Abwassersystem. Im gleichen Jahr wurde
mit dem Bau begonnen, der in Eigeninitiative der Vereinsmitglieder realisiert wurde. Technische und materielle Unterstützung bei den Anschlussarbeiten an das Abwassersystem gab es durch das Verkehrs- und Tiefbaukombinat (VTK) Eberswalde. In der Spielsaison 1988 gab es auf der Tennisanlage an der Darre erstmalig einen
Sanitärtrakt mit einer Dusche und einem WC.Ab Mitte der 1980er Jahre begann die Zahl der Vereinsmitglieder zu steigen. Die Zahl der Erwachsenen blieb dabei mit ca. 40 vorerst nahezu konstant, aber die Zahl der Jugendlichen stieg innerhalb von drei Jahren (1986 bis 1988) um das dreifache an. Die HSG Eberswalde konnte in dieser Zeit mit bis zu 8 Mannschaften am Punktspielbetrieb teilnehmen. Davon stellte der Kinder- und Jugendbereich 3 Mannschaften. Den damaligen Trainern Harry Krenz und Bernhardt Schulsen war es gelungen, mit kontinuierlicher und beharrlicher Arbeit Kinder und Jugendliche für den Tennissport zu gewinnen und zu begeistern. Die Grenzöffnung und die politische Wende wirkten sich auch auf den Tennisverein aus, wenn auch nicht sofort spürbar. Mitglieder, die in die Altbundesländer reisten, brachten Informationen zu “Organisations- und Finanzierungsformen” der Tennisvereine mit. Dem Vorstand war es möglich, sich über Mustersatzungen zu informieren, welche rechtlichen Anforderungen an eine Vereinssatzung zu stellen sind, wie und wo ein Verein rechtsgültig und durch wen angemeldet werden muss.

1990 bis 2007 – Der neue Verein entwickelt sich

Rolf Schmidt als “amtierender Vereinsvorsitzender” berief am 13. Juli 1990 auf der Tennisanlage an der Darre eine Mitgliedervollversammlung ein. Teilnehmer waren 20 Erwachsene, das entsprach 56% der Erwachsenen Mitglieder. Den Anwesenden wurde dargestellt, dass es mit den zu erwartenden Änderungen in den Forst- und Landwirtschaftsinstituten in Eberswalde eine HSG Wissenschaft in der Trägerschaft der Wissenschaftlichen Einrichtungen der Forst- und Landwirtschaftsakademien zukünftig nicht mehr geben würde. Der Tennisplatz war in Verwaltung des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes. Einem Pachtvertrag (60 DM Jahrespacht) zwischen Forstbetrieb und Tennisverein stand der Verpächter positiv gegenüber. Ein Weg zur Erhaltung des Tennissports an der Darre wurde über die Gründung eines eingetragenen Vereins gesehen. Der Mitgliederversammlung wurde die Vereinssatzung zur Abstimmung vorgestellt. Einstimmig stimmten die Anwesenden mit “Ja” für die Satzung und die Gründung des Vereins und beauftragten den Vorstand, den Verein beim Amtsgericht Eberswalde ins Vereinsregister eintragen zu lassen.

Vereinsgründung/Amtsgericht:

  • Eintrag Nr. 97 des Jahres 1990 im Vereinsregister des Kreisgerichts Eberswalde am 06.09.1990, Satzung für eingetragenen gemeinnützigen Verein: ETC
  • Verein: Name: Eberswalder Tennis-Club e.V. (ETC)
  • Vorsitz: Rolf Schmidt, Gründungsvorsitzender, bis 1992

Im Jahr 1992 wurde Dr. Heiko Wolter zum neuen Vereinsvorsitzenden gewählt. Die Mitgliederzahlen waren seit 1991 kontinuierlich angestiegen. Hatte der Verein 1901- 68 Mitglieder, stieg deren Zahl bis 1997 auf 109 an (56 Männer, 19 Frauen und 36 Jugendliche). 1991 und 1992 gab es Vergleiche mit den Tennisfreunden aus Visselhövede.
Im Jahr 1995 gab es neun Mannschaften von der Seniorenmannschaft bis zur Bambinimannschaft waren alle Klassen besetzt. Die Herrenmannschaft spielte sehr erfolgreich in der Berlin-Brandenburg-Liga. Bei den Nordbrandenburger Meisterschaften konnten gute und sehr gute Platzierungen erreicht werden.Mit dem Anstieg der Mitgliederzahlen und der Zunahme des Spielbetriebs zeigte sich die sanitäre Situation auf der Anlage als völlig unzureichend.m Jahr 1993 wurde Anfang März die Genehmigung durch die zuständige Baubehörde erteilt, zwei je 30m² große Sanitärcontainer mit jeweils Dusche, Toilette und Umkleideraum aufzustellen. In Eigeninitiative der Mitglieder wurden die baulichen Bedingungen und Baufreiheit zum Aufstellen geschaffen, Ende März, rechtzeitig vor dem Saisonbeginn 1993, wurden die Container in Betrieb genommen. Am Ende der Saison wurde das “alte” Tennishaus einer Modernisierung unterzogen. Mit fachkundiger Hilfe durch den Zimmermann Willi Wehrmann wurde die frühere “Damenumkleide” in eine Küche verwandelt und der Aufenthaltsraum mit Holzpanel verkleidet. Die Firma Forth unterstützte den Verein bei der Ertüchtigung der Elektroanlage für die neuen Bedingungen. Später wurde in Eigenleistung der Eingangsbereich gefliest. Zur Saison 1994 startete das “alte” Haus im neuen Gewand. Diese Schönheitsmaßnahmen waren dem Verpächter nicht entgangen, 1995 stieg die Pacht auf immer noch erschwingliche 390DM/Jahr.Seit 1995 gab es in Eberswalde mit der Eröffnung des Sport- und Freizeitzentrums “fit &fun” auch drei “indoor-Tennisplätze”. Es war nun den Tennissportlern möglich, unabhängig von der Jahreszeit und den herrschenden Wetter- und Klimabedingungen ihren Sport zu betreiben. Der Vereinsvorsitzende organisierte Trainingsstunden für den Nachwuchs und für die Turnierspieler der Region Nordbrandenburg eine Winterpunktspielrunde.

Zum Ende der 1990er Jahre wurde die Zukunft der Tennisanlage wieder etwas ungewiss. Die Treuhandliegenschaftsgesellschaft, die inzwischen das Gelände an der Darreverwaltete, konnte sich nicht, wahrscheinlich wegen falscher Wertvorstellungen, zum Verkauf oder zu einem langfristigen Pachtvertrag entschließen. Der Vereinsvorstand um Dr. Heiko Wolter und Uta Behr hatte sein Kaufinteresse bekundet und versuchte beharrlich die Tennisanlage zu erwerben. 1999 war die finanzielle Situation des Vereins schwierig. Der Vorstand bat den Bürgermeister der Stadt Eberswalde um Unterstützung. Der Bürgermeister sagte diese zu, unterbreitete dem Verein aber gleichzeitig einen Plan der Stadtverwaltung zur Entwicklung des Areals am Finowkanal: Bauvorhaben “Tennisanlage Finow-Kanal-Park” – die Technischen Werke Eberswalde (TWE) wollten das Vorhaben am Finowkanal in der Nähe der früheren Zählerwerkstatt mit Unterstützung der Sparkasse und anderer Sponsoren realisieren. Der ETC sollte als ein Pächter der
2-Platz-Anlage gewonnen werden. Die angedachte Jahrespacht hätte der verein nicht auseigener Kraft aufbringen können. Auf 2 statt bisher 3 Plätzen, zudem , die noch geteilt mit einem weiteren Verein und Freizeitsportlern hätten sich die Wettspiel- und Trainingsbedingungen des ETC gegenüber der Anlage an der Darre sehr verschlechtert. In seiner Mitgliedervollversammlung am 06.12.2000 wurde ein Wechsel des ETC an den Finow-Kanal von den Mitgliedern mehrheitlich abgelehnt. Gleichzeitig wurde der Vorstand zum Kauf der Anlage an der Darre autorisiert.

Die Sparkasse Barnim gründete am 24.11.2000 den Tennisverein “TC Rot-Weiß Barnim 01 e.V.”, der nicht nur Beschäftigten des Geldinstituts offen stand. Der Verein wurde im Juli 2001 in den Landessportbund aufgenommen. Maximal hatte der Verein 48 Mitglieder. Die sportliche Heimat des Vereins sollte die Tennisanlage am Finowkanal werden. Doch die Tennisanlage am Finowkanal wurde nie realisiert. Der Verein “TC Rot-Weiß Barnim 01 e.V.” löste sich zum 31.12.2002 wieder auf.

Am 18.07.2001 gelang es dem Vereinsvorstand, nach langjährigen Verhandlungen und Dank Uta Behrs unendlicher Ausdauer, die Tennisanlage “An der Darre” von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft zu kaufen. Damit kehrte der Eberswalder Tennissport zu seinen Wurzeln zurück und die Planungen für die weitere Zukunft des Vereins
und des Tennissports in Eberswalde erhielten ein festes Fundament. Nach Vermessung ergab sich eine Fläche von 3012m², eingeschlossen tatsächliche und potentielle PKW-Stellflächen, der Kaufpreis von 22.347 € mit allen Nebenkosten brauchte die Finanzen des Vereins fast auf.

Leider war seit dem Jahr 2000 die Mitgliederzahl rückläufig (85 Mitglieder). Im Jahr 2000 war das älteste noch aktive Vereinsmitglied Harry Krenz mit 75 Jahren. Bereits in den 1950er Jahren war Harry durch seine Frau Hedi zum Tennissport gekommen. In den vielen Jahren seiner Mitgliedschaft war er zu einer Institution des Tennisvereins geworden. Ob als Übungsleiter für die Anfänger, als Trainingspartner, als “Finanzminister” im Vorstand oder als “Platzwart” für die Anlage, Harry hatte immer ein Auge für die Sauberkeit, Ordnung und den fairen sportlichen Umgang auf der Anlage.

Der Verein wollte sich für Freizeitsportler aber auch wieder für Studenten der Fachhochschule öffnen. Durch den Vorstand wurden Angebote für Schultennis an verschiedene Schulen in Eberswalde verschickt. Daneben wurde die Öffentlichkeitsarbeit in der Presse durch Berichte über sportliche Ereignisse des Vereins intensiviert, auf der Internetseite www.eberswalder-tc.de stellt sich der Verein und sein Vereinsleben umfassend für Interessierte dar.

Natürlich wurde in diesen Jahren auch Tennis gespielt und Erfolge auf Landesebene und in Berlin Brandenburg errungen. Im Jahr 2000 spielten 11 Mannschaften im Punktspielbetrieb des Landesverbandes Berlin-Brandenburg mit, vier Herrenmannschaften in der Verbandsliga II in Berlin Brandenburg. Bei den Senioren wurde S. Lemke
2001 Vizemeister im Einzel bei den Berlin-Brandenburger-Meisterschaften. Die Jugendlichen M. Thürling und S. Keil wurden im Jahr 2002 Doppelbezirksmeister von Nordbrandenburg. Insgesamt spielten die Jugendlichen groß auf und konnten bei den Bezirksmeisterschaften mehrere Podestplätze erringen. Bezirksmeister wurde Martin Krauß im Endspiel gegen den Vereinskameraden Stephan Keil, Susanne Krauß erkämpfte sich einen zweiten Platz. Stephanie Marquart, Markus Thürling und Christian Saliter belegten in Ihren Altersklassen jeweils dritte Plätze. Bei den Frauen 30 klappte es endlich auch für Ursula Mühlbach mit dem Bezirksmeistertitel. Doppelbezirksmeister bei den Männern 35 wurde Stephan Krenz, und bei den Senioren gelang dies S. Lemke und B. Pauli.

Um ein angemessenes Ambiente für Punktspiele, Turniere und Freizeitsportler zu schaffen, begann der Vorstand mit den Planungen für das Bauvorhaben “Neues Vereinshaus”. Vorgesehen waren zwei Umkleideräume mit Duschräumen und WC, ein Versammlungsraum, Küche und Geräteraum. Eine Etagenheizung sollte für warmes Wasser sorgen aber auch die Nutzung des Gebäudes im Winter ermöglichen. Im Außenbereich sollte ein neuer Zaun um das Vereinsgelände entstehen, und die Außenanlage um das neue Haus musste erneuert werden, hierbei sollte auch ein neuer Sitzbereich für Gäste und Zuschauer geschaffen werden. Mit der Erteilung der Baugenehmigung für ein neues Vereinshaus im November 2002 begann eine weitere Etappe zur Modernisierung und Verschönerung der Tennisanlage an der Darre. Noch im Jahr 2002, nach Abschluss der Spielsaison, begannen die Erschließungsarbeiten und die Fertigung der Bodenplatte für das neue Haus. Wie bei allen Bauvorhaben des Vereins, wurde auch diesmal ein Mix aus Eigenleistungen der Mitglieder, Sponsoring und Fachfirmen gefunden, um die Kosten für den Verein in tragbarer Höhe zu halten. Am Ende waren über 110.000 € in die Tennisanlage an der Darre investiert worden. Der Vorstand und die Mitglieder des ETC konnten mit berechtigtem Stolz das neue Vereinsheim und die schöne Außenanlage in Besitz nehmen. Mit diesen klugen zukunftsweisenden Investitionen hatte der Vorstand des ETC die Existenz der Tennisanlage auf dem historischen Gelände gesichert und dem Tennissport in Eberswalde eine Zukunft gegeben.

Ende des Jahres 2007 ging die turbulente, aber sehr erfolgreiche Amtszeit von Dr. Heiko Wolter zu Ende. Seine unermüdliche und sehr erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit wurde nicht nur beim Kreissportbund, sondern auch beim Tennisverband Berlin-Brandenburg bemerkt. So war es folgerichtig, dass Dr. Heiko Wolter im Jahr 2007 mit der
Ehrennadel des Tennis-Verbandes in Silber und mit der silbernen Ehrennadel des KSB Barnim geehrt wurde.

2007 bis heute – Die Vereinsgeschichte wird fortgeschrieben

Die Aufgaben des neuen Vorstandes unter der Leitung von Lubomir Blasko lagen und liegen in Zukunft in der Erhaltung des auf dem Gelände an der Darre neu Geschaffenen. Wichtig ist die Gewinnung neuer Mitglieder in allen Altersklassen, aber besonders in den Kinder- und Jugendbereichen. Um in der Tradition des Vereins zu bleiben, sind
auch die Studenten der Fachhochschule zum Sporttreiben auf die wunderschönen Tennisplätze an der Darre herzlich eingeladen. Mit dem Studentensport auf der Anlage kann ein Erbe gepflegt und die Verbindung zwischen der Fachhochschule und der Stadt Eberswalde auch auf dem Gebiet des Freizeitsports weiter entwickelt werden.


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